Ersttag der Sonderbriefmarken Rudi Molacek - Midmorning, 2022 und Motorräder LAG D3 350

Rudi Molacek – Midmorning, 2022

Kunst in vielen Facetten 

Das diesjährige Motiv der Briefmarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“ stammt vom österreichischen Maler und Fotografen Rudi Molacek, der für seine vielseitige Kunst bekannt ist.

Rudi Molacek wurde 1948 im steirischen Kindberg geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften in Wien und war in den 1970er-Jahren als „Dressman“ tätig, bevor er schließlich hinter die Kamera wechselte und selbst erfolgreich Kampagnen für große Marken inszenierte. Von 1986 bis 1991 unterrichtete er als Gastprofessor Fotografie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. In den 1980ern kam er in Kontakt mit den damaligen „Neuen Wilden“, wobei auch einige seiner bekanntesten Künstlerporträts entstanden. Er begann zunächst, deren Werke zu sammeln, bevor er sich selbst immer mehr der Malerei zuwandte. In seiner Arbeit experimentiert er mit Trägermaterialien wie Ölbild, Fotografie, Siebdruck, digitalen Drucken oder Video und schafft auch Metallskulpturen. Rudi Molacek verbrachte lange Zeit in New York, nun lebt und arbeitet er in Berlin und Wien.

Eines seiner immer wieder auftauchenden Motive sind Blumen. Das Bild „Midmorning“ stammt aus 2022 und wurde, wie der Name schon sagt, bei reinem Morgenlicht gemalt. Ein solches übergroßes Format – rund 3,60 Meter Breite – ist eine große Herausforderung. Der Künstler steht beim Malen mitten im Bild. Er spürt dabei die Dimensionen und malt in einem Schwung, ohne zum Kontrollieren zurückzutreten, weil er ansonsten praktisch „aus dem Bild fallen“ würde. 

LAG 350 D3

Mobilität aus Wien
In der Liesinger Motorenfabrik AG wurden in den 1920er-Jahren Motorräder gebaut, die für ihre gute Fertigungsqualität bekannt waren. Das Modell D3 aus 1927 wurde „Gebirgstype“ genannt.

Die Liesinger Motorenfabrik entstand aus der Unternehmensgruppe Georg Roth. 1866 gegründet, war das Unternehmen Roth einer der größten Munitionshersteller der Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in der Produktionsstätte in Wien-Liesing Hilfsmotoren für Fahrräder und Motorräder unter dem Namen Roth bzw. Geroth hergestellt. 1921 wurde die Liesinger Motorenfabrik als selbständige Aktiengesellschaft gegründet, die Motorräder hießen ab 1924 LAG. Bereits 1929 stellte das Unternehmen die Produktion wieder ein, LAG-Motorräder aus Lagerbeständen wurden noch bis 1931 verkauft. In Summe wurden vermutlich rund 800 Exemplare von Geroth- und LAG-Motorrädern erzeugt, damit war LAG nach Delta-Gnom die zweitgrößte Motorradmarke aus Wien.

Das diesjährige Motiv der Briefmarkenserie „Motorräder“ zeigt das erfolgreichste Motorradmodell der Liesinger Motorenfabrik, die 1927 eingeführte LAG 350 D3. Die D3 hatte einen von LAG entworfenen Nasenkolben-Zweitaktmotor mit 350 Kubikzentimetern Hubraum, 10 PS Leistung und einem modernen Satteltank. Der Vergaser stammte von Amac, das Getriebe von Sturmey-Archer. Auffällig waren die voluminösen Kühlrippen aus Alu-Guss am Auspuffkrümmer. Wegen ihrer hervorragenden Bergtauglichkeit trug die D3 die Bezeichnung „Gebirgstype“ und wurde auch als „beiwagentauglich“ angepriesen. Nur wenige Exemplare der D3 sind bis heute erhalten.

Wann: 
9.04.2025, 9 bis 13Uhr, Präsentation 10 Uhr

Wo: 
Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien

Gruppenbild:
Bild Vortrag: © Ö. Post AG

Gruppenbild v.l.n.r.:
Mag. Helmut Kogler (VÖPh Präsident), Patricia Liebermann, BA, MDes (Leitung Philatelie Österreichische Post), David Gruber (Markenkünstler)
Ersttag Rudi Molacek
Ersttag Rudi Molacek
Ersttag Rudi Molacek
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