Ersttag der Sondermarke Musikland Österreich Fagott Weiche, warme Klänge

Aus der Serie „Musikland Österreich“ wird mit dieser Sondermarke das Fagott vorgestellt, das tiefste Instrument aus der Gruppe der Holzblasinstrumente. 

Das Fagott wird über ein spezielles Doppelrohrblatt in Tenor- und Basslage im Sitzen oder Stehen gespielt und dabei diagonal gehalten. Der Name des Instruments könnte sich aus dem italienischen Wort „fagotto“ (Bündel) ableiten und auf die mehrteilige Bauweise hindeuten, das ist jedoch nicht gesichert. Ein Fagott ist etwa 1,35 Meter hoch, hat bis zu 28 Tonlöcher und Klappen und besteht aus vier meist aus Ahornholz gefertigten Teilen: Schallstück, Röhre, Flügel und Stiefel. Am Flügel wird der metallene S-Bogen angebracht, das daran angesteckte Mundstück fertigen die Fagottist*innen meist selbst aus Schilfrohr. Ein Vorläufer des Fagotts war im 16. Jahrhundert der einteilige Dulzian, seit der Barockzeit wird das Fagott aus mehreren Teilen gebaut. Um 1830 reformierte der Instrumentenbauer Johann Adam Heckel das Klappensystem, das Heckel-System ist heute vorherrschend.

Das vielseitige Fagott hat eine warme, dunkle Klangfarbe. Ursprünglich bildete es die Begleitung des Chors, in der Kammer- und Orchestermusik wird es heute vorwiegend als Bassinstrument eingesetzt. Der österreichische, 1938 ins englische Exil vertriebene Komponist und Musikwissenschaftler Egon Wellesz (1885–1974), dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt, schuf 1957 die Suite für Fagott solo, op. 77 (I. Satz: Pastorale). Auf dem Autograph im Markenhintergrund ist zu sehen, dass der Komponist die ersten Takte nachträglich hinzugefügt hat.

Was: 
Ersttag der Sondermarke Musikland Österreich Fagott + Markenpräsentation

Wann: 
25.01.2024, 14:30 bis 18:30 Uhr, Präsentation 14:30 Uhr

Wo: 
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Musikvereinsplatz 1, 1010 Wien

Gruppenbild v.l.n.r.:
Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones (Vorsitzender des Egon-Wellesz-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde) Dr. Antonia Teibler, (Fagottistin) Kirsten Lubach (Markenkünstlerin) Mag. Susanna Hiegesberger (Kuratorin Briefmarkenarchiv, Österreichische Post AG)

Bilder: © Österreichische Post AG

Ersttag Fagott
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