ÖVEBRIA 2024 und Ersttag der Sonderbriefmarken „Tag der Briefmarke 2024“, „Österreichische Pilze Frauen-Täubling“ und „Historische Postfahrzeuge Citroen Kégresse P15N“

Frauen-Täubling, farbenfroh und wohlschmeckend

Aus der Serie „Österreichische Pilze“ wird diesmal der Frauen-Täubling vorgestellt, ein schmackhafter und häufig vorkommender heimischer Speisepilz.

Der Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha) gehört zur artenreichen Gattung der Täublinge und fällt durch seine große Farbvielfalt auf. Sein bis zu fünfzehn Zentimeter großer, glatter Hut weist meist eine violette Färbung auf, aber auch blaue, graue, grüne und gelbliche Farbtöne kommen vor. Anfangs halbkugelig, wird der Hut später flach, manchmal auch mit einer Vertiefung in der Mitte. Die Lamellen sind weiß und biegsam, sie splittern nicht bei Berührung – das unterscheidet ihn von anderen Täublingsarten. Auch das Fleisch und der feste Stiel ohne Ring sind vorwiegend weiß gefärbt. Wie bei allen Täublingen lässt sich der bis zu zehn Zentimeter lange Stiel glatt durchbrechen und fasert nicht aus.

Der Frauen-Täubling gehört zu den ersten Pilzen des Jahres und ist schon im Frühsommer zu finden. Er ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und wächst in Laub- und Mischwäldern, wo er mit den Baumwurzeln vor allem von Rotbuchen, Eichen und Fichten in Symbiose lebt. Der beliebte Speisepilz ist geruchlos und hat einen angenehm milden, leicht nussigen Geschmack. Das feste Fleisch lässt sich vielfältig zubereiten und behält seine Konsistenz auch nach der Verarbeitung. Verwechslungsgefahr besteht vor allem bei grünlichen Exemplaren mit dem tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz, daher sollte man Pilze bei Unsicherheit jedenfalls von fachkundigen Personen begutachten lassen.

Citroën Kégresse P15N, Mobil im Schnee

Ein ausgefallener Postbus für winterliche Straßenverhältnisse ist das diesjährige Motiv aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“: ein Citroën Kégresse P15N aus dem Jahr 1931.

Der französische Ingenieur Adolphe Kégresse konstruierte schon am Hof des russischen Zaren Nikolaus II. Fahrzeuge mit Raupenantrieb für die Verwendung auf schneebedeckten Fahrbahnen. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich baute er ab 1921 für den Automobilhersteller Citroën Halbkettenfahrzeuge, bei denen die Hinterräder durch ein Kettenlaufwerk ersetzt wurde. Sie wurden vorwiegend im militärischen Bereich eingesetzt. Der Citroën Kégresse P15N mit Sechszylindermotor wurde 1928 speziell für das Fahren im Schnee entwickelt, die Bezeichnung „N“ steht dabei für Schnee (französisch „neige“). Bis 1934 wurden vermutlich rund 100 Exemplare des P15N gebaut. Die 280 Millimeter breiten Raupenbänder wurden vom Motor angetriebenen, die Kufen an den Vorderrädern machten das Fahrzeug auch im tiefen Schnee lenkbar. Für die Bewegung auf schneefreien Abschnitten waren die Raupenbänder mit Gummiklötzen ausgestattet.

1929 erwarb die österreichische Postkraftwagenverwaltung acht Exemplare des P15N, die als Kleinbusse für bis zu sieben Passagiere samt Gepäck genutzt wurden. Einige größere Fahrzeuge für elf Passagiere folgten. Die Karosserie mit abnehmbarem Dach wurde von den Lohner-Werken gebaut. Diese Postbusse waren bis in die 1950er-Jahre auf den Bergstraßen vor allem im Arlberggebiet und in den Tauern im Einsatz, sie transportierten neben der Post auch Touristen zu den Skiorten

Tag der Briefmarke 2024, Mobilität in der Nachkriegszeit

Das Thema des Motivs zum Tag der Briefmarke ist auch heuer wieder die Elektromobilität der Post in Österreich, diesmal geht es um die 1950er-Jahre.

Zu sehen ist der Elektropaketwagen 5 ENO (Elektro-Niederflur-Omnibus) aus der österreichischen Automobilfabrik ÖAF. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Post neue Fahrzeuge anschaffen. Wegen der Erdölknappheit wurden zwischen 1950 und 1955 elektrisch betriebene Paketwagen erworben: 135 Stück 2 ENO (Nutzlast zwei Tonnen) und 25 Exemplare des größeren 5 ENO mit einer Nutzlast von fünf Tonnen, der auch Anhänger ziehen konnte. Die 5 ENO waren in Wien bis 1982 für Transporte vom Bahnhof zum Postamt und zwischen den Postämtern im Einsatz, wegen ihrer geringen Lärmentwicklung waren sie vor allem für den Nachtbetrieb gut geeignet. Die rund eine Tonne schweren Bleiakkus für eine Fahrleistung bis 60 Kilometer wurden in der Postgarage in der Wiener Ungargasse ausgetauscht und außerhalb des Fahrzeugs aufgeladen.

Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Freimarke aus der Serie „Bauwerke und Baudenkmäler“, auch „Bautenserie“ genannt, die von 1957 bis 1970 ausgegeben wurde und 34 Briefmarken umfasste. Zu sehen ist der zweite Wert der Serie, die Burg Heidenreichstein in Niederösterreich. Diese Freimarke mit einem Nominalwert von 10 Schilling wurde am 25. Oktober 1957 verausgabt und war bis zur Euro-Umstellung 2002 frankaturgültig. Den Entwurf fertigte Hans Strohofer, den Stich Georg Wimmer, gedruckt wurde sie im Stichtiefdruck in der Österreichischen Staatsdruckerei. 

Wann: 
23.08.2024, 9 bis 16 Uhr

Präsentation 10 Uhr

Wo: Kongresshaus Gmunden, Toscanapark 6, 4810 Gmunden

Gruppenbilder: Bild 1
Bild Vortrag: © Österreichische Post AG

Gruppenbild v.l.n.r.:
Horst HORIN (Veranstaltungsleiter „phila“-Toscana), Mag. Helmut KOGLER (Präsident, Verband Österr. Philatelistenvereine), Mag. Stefan KRAPF (Bürgermeister der Stadt Gmunden), Dr. Anita Kern (Markenkünstlerin), Dipl.-Ing. Julius Cacka, (Vorsitzender der SČF), Dr. Christoph LEITL (Ehrenpräsident der Wirtschaftskammer), Dr. Harald KUNCZIER (Ö. Post AG Leitung Filialen)
Ersttag Frauen Taeubling
Ersttag Frauen Taeubling