Einbauküche – Margarete Schütte-Lihotzky 08.01.2021 Die erste Architektin Österreichs
Margarete Schütte-Lihotzky entwarf die revolutionäre „Frankfurter Küche“. Die Österreichische Post würdigt die große österreichische Architektin mit einer Sondermarke aus der Serie „Österreichische Erfindungen“.
Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) stammte aus einer bürgerlichen Wiener Familie. An der k. k. Kunstgewerbeschule, heute die Universität für angewandte Kunst, studierte sie Architektur und arbeitete später mit Meistern wie Adolf Loos zusammen. Ab 1926 entwickelte sie in Frankfurt mit der kompakten „Frankfurter Küche“ den Prototypen für moderne Einbauküchen. Eine rationelle Gestaltung und kurze Arbeitswege standen dabei im Vordergrund – die Hausarbeit sollte für die durchaus auch damals oft berufstätigen Frauen vereinfacht werden, die Küche aber dennoch erschwinglich sein.
Schütte-Lihotzky führte ein in mehrfacher Hinsicht bewegtes Leben. Unter anderem entwarf sie Häuser für die Wiener Siedlungsbewegung und plante „sozialistische Städte“ in der Sowjetunion sowie Schulen in der Türkei. Als Mitglied der Kommunistischen Partei und Widerstandskämpferin wurde sie 1941 von der Gestapo inhaftiert. Nach dem Krieg war sie weiterhin als Architektin tätig und gestaltete unter anderem einige Gemeindebauten und Kindergärten in Wien. Sie reiste viel, publizierte und veranstaltete Ausstellungen. Mit knapp 103 Jahren verstarb sie in Wien. Heute gilt Schütte-Lihotzky als Ikone und Wegbereiterin der Frauen in der Architektur.